…oder machst du etwa nie Pausen?
Oft werde ich gefragt, wie ich eigentlich all das schaffe, was ich so mache. Die Antwort ist relativ einfach; ich mache eben nur das, was ich mache. Ich habe meine gesamte Existenz um die Kunst herum aufgebaut und konzentriere mich ausschließlich auf die wenigen Dinge, die mir wirklich wichtig sind.
Mit 61 weiß man schon recht gut über sich selbst Bescheid, so fällt es mir im Gegensatz zu früheren Jahren, nicht mehr schwer, sehr klare Prioritäten zu setzen und mich diszipliniert an sie zu halten.
Selbstbestimmt zu leben, bedeutet vor allen Dingen, sich selbst kontrollieren zu lernen; nicht jeder Gedanke ist es wert verfolgt, nicht jedes Bedürfnis muss wahrgenommen, nicht jede Idee muss realisiert werden. Gefühle, die einem nur Kraft und Zeit rauben, braucht man nicht unbedingt, sie dürfen verdrängt werden, es sei denn man kann sie zum Beispiel für die Malerei nutzen. Wenn ich traurig bin, dann male ich eben traurigen Bilder, wenn ich müde bin, dann werden auch die Bilder entsprechend langsam.
Allerdings wird auch hier ein Gegengewicht benötigt, sonst besteht die große Gefahr in alten, längst nicht mehr gültigen Entscheidungen zu erstarren. Um dem vorzubeugen muss man auch jederzeit bereit sein notfalls alles zu hinterfragen und bei 0 anzufangen und sei es, um am Ende des Gedankenexperiments eine vor vielen Jahren gefällte Entscheidung nach der gründlichen Überprüfung wieder mit neuer Energie aufzuladen.
Das mache ich, so lebe ich.
Meine Lebensart ist ganz sicher nicht die einzig seligmachende, es ist ja auch nur mein ganz individuelles, auf meine Bedürfnisse, Eigenarten, Ziele und Werte etc. zugeschnittenes Lebensdesign.
So sollte aber jeder seine ganz individuellen Prioritäten setzen, sich nach ihnen richten und von Zeit zu Zeit hinterfragen.
Hinterlasse einen Kommentar